Das Böse ist nichts als das Gute. Über den Mut, das Gute zu sehen.
- Franziska Rabe
- 25. Juni 2016
- 5 Min. Lesezeit

In einer Zeit der Umwandlung und Verwandlung, des Offenlegens und Aufwachens, wird für viele Menschen das Spiel der Dualität in Phasen sehr intensiv.
Der Erwachende erkennt plötzlich immer mehr die Misstände, den Verrat, die Gaukelei, die Lügen und seine zu Grunde liegenden Verbrechen an Mensch, Natur und Tier. Die Schleier der Lügen ziehen sanft an ihm vorbei und die vermeintliche Wahrheit entblößt sich erst noch zart, um dann mit voller Kraft zuzuschlagen und die letzten alten Überzeugungen an das alte Weltbild mit sich zu reißen.
Da gerät man leicht ins Wanken, wenn der Boden der alten Welt unter einem zusammengefallen ist und der neue Boden so anders ist, dass man glaubt ihn erst verstehen zu müssen, bevor man auf ihm sicher stehen kann.
Das Erwachen und seine transformierenden Kräfte können Angst machen, denn sie bringen einem die Unendlichkeit, um die alten Schatten, Ängste und Begrenzungen zu erkennen und zu erlösen.
Wir erwachen und wir sehen all die Schönheit der Welt, der Natur, die Unschuld in uns selbst. Wir erkennen die Grenzenlosigkeit als unsere wahre Natur an. Wir bekommen einen ersten Geschmack, wie das Paradies schmeckt und erkennen, wie unsere menschliche und kollektive Machtgier, das Paradies zerstört hat und es weiterhin zerstört. Die neue Sehnsucht nach Natürlichkeit, Liebe und Frieden wird aus uns heraus geboren und zeigt sich in neuen Plänen, Vorhaben und Visionen.
Doch wir haben einen Feind, das Böse. Die Politiker, die Illuminati, die Annunaki, die dunklen Astralwesen usw. Scheinbar wollen viele Kräfte mit allen Mitteln verhindern, dass wir unser Licht scheinen lassen. Das wir die Macht übernehmen und die Welt verändern. Ganz gleich ob es sich dabei nur auf unsere kleine persönliche Welt oder den ganzen Planeten bezieht. Alles ist gespickt von Angriffen und Manipulationen, vor denen wir uns schützen müssen, die wir bekämpfen müssen und über die wir die Welt aufklären müssen.
Ich sage Dir, alles was jetzt folgen darf, ist Dein zweites Erwachen oder eine erneute intensive Runde in der Matrix.
Die Unendlichkeit zeigt sich Dir, um Dich von Deinen Schatten zu erlösen oder Dich weiter mit ihnen Kämpfen zu lassen, so wie Du eben wählst. Aber wisse, dass wer gegen die Matrix kämpft, sie letztlich damit am leben erhält.
Du kannst Deine eigenen unerlösten Ängste, Ohnmächte, Zweifel weiterhin auf das Böse im Außen projezieren und Dich dem Kampf gegen das Böse verschreiben. Das wird sehr abenteuerlich und Du kannst Dir sicher sein, dass Du jede Menge Beweise für die Richtigkeit Deiner Aufgabe und Deinen Kampf bekommst. Wahrscheinlich wirst Du immer tiefer in den Kaninchenbau dieses Kampfes geführt und Dein Leben ist aufregender als jeder Krimi. Wahrscheinlich aber auch genauso schwer.
Wenn aber die Sehnsucht nach Liebe, Frieden und Natürlichkeit in Dir so stark geworden ist, dass die vermeintlichen Dramen der Welt Dich nicht länger von Dir und Deinem Paradies trennen, sondern Du Dich in ihnen erkennst, so ist es Dein zweites Erwachen. Hier bist Du unabhängig und innerlich frei, von den Dramen der Welt. Hier erkennst Du das Gute in Allem was ist, Du erkennst auch das Licht, welches den Schatten umhüllt und ihm erst das Leben schenkte. Du verstehst, dass jeder Kampf gegen das Böse, das Böse erst erschafft und dass der Kampf gegen das Böse deshalb niemals erstrebenswerter ist, als das Böse selbst zu sein. Du kannst spielen mit dem Gedanken an das Böse, aber in Wahrheit spielst Du nur mit Dir selbst. Du glaubst Deinen eigenen unbewussten Illusionen der Angst und führst einen Kampf gegen Dich selbst.
Drum willst Du Dein zweites Erwachen aus der Matrix, so sei nicht gegen die Matrix, sondern erkenne die Liebe in ihr und Du erkennst die Liebe in Dir. So wirst Du unabhängig von dem was ist und beginnst, nur mutig an das Gute zu glauben und damit nur das Gute zu sehen. Du nimmst Deine ganze Kraft an und brauchst sie deshalb nicht mehr in Deine äußere Welt projezieren, als eine Kraft die sich gegen Dich richtet. Du wirst zu allem was ist und hast damit keine Feinde, sondern nur noch Freunde.
Und zum Abschluss die Worte über Gut und Böse von Khalil Gibran:
"Vom Guten in euch kann ich sprechen, aber nicht vom Bösen. Denn was ist das Böse anderes als das Gute, von seinem eigenen Hunger und Durst gequält? Wahrhaftig, wenn das Gute hungrig ist, sucht es Nahrung sogar in dunklen Höhlen. Und wenn es durstig ist, trinkt es sogar aus toten Gewässern. Ihr seid Gut, wenn ihr eins mit euch seid. Doch wenn ihr nicht eins mit euch seid, seid ihr dennoch nicht böse. Denn ein uneiniges Haus ist keine Räuberhöhle, es ist nur ein entzweites Haus. Und ein Schiff ohne Ruder kann ziellos zwischen gefährlichen Inseln treiben und doch nicht auf den Grund sinken. Ihr seid gut, wenn ihr danach strebt, von euch selber zu geben. Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr danach trachtet, etwas für euch selber zu gewinnen. Denn wenn ihr nach Gewinn trachtet, seid ihr nichts als eine Wurzel, die sich an die Erde klammert und an ihrer Brust saugt. Sicher kann die Frucht nicht zur Wurzel sagen: Sei wie ich, reif und voll und gib immer von deiner Fülle. " Denn für die Frucht ist das Geben eine Notwendigkeit, so wie Empfangen eine Notwendigkeit für die Wurzel ist. Ihr seid gut, wenn ihr hellwach seid in eurer Rede. Doch ihr seid nicht böse, wenn ihr schlaft, während eure Zunge ziellos stammelt. Und selbst holpriges Reden kann eine schwache Zunge kräftigen. Ihr seid gut, wenn ihr fest und mit kühnen Schritten auf euer Ziel zugeht, doch ihr seid nicht böse, wenn ihr hinkend darauf zugeht. Selbst die Hinkenden gehen nicht rückwärts. Aber ihr, die ihr stark und schnell seid, seht zu, dass ihr nicht vor den Lahmen hinkt und es für Freundlichkeit haltet. Ihr seid auf zahllose Weisen gut, und ihr seid nicht böse, wenn ihr nicht gut seid, ihr seid nur säumig und faul. Schade, dass die Hirsche den Schildkröten nicht Schnelligkeit beibringen können. In eurer Sehnsucht nach eurem höchsten Ich liegt eure Güte: und diese Sehnsucht ist in allen von euch. Aber in einigen von euch ist diese Sehnsucht ein Wildwasser, das mit Macht zum Meer rast und die Geheimnisse der Hügel und die Lieder des Waldes mit sich trägt. Und in anderen ist sie ein flacher Bach, der sich in Windungen und Biegungen verliert und sich aufhält, ehe er die Küste erreicht. Aber wer viel ersehnt, sage nicht zu dem, der wenig ersehnt: "Warum bist du so langsam und zaghaft?" Denn der wahrhaft Gute fragt nicht den Nackten: "Wo ist dein Gewand?" und auch nicht den Obdachlosen: "Was ist mit deinem Haus geschehen?""
So ist Vergebung der erste Schritt, sich aus dem Kampf zu lösen.
Hier ein bewegendes Beispiel, von einem Vater, der dem Mörder seiner eigenen Tochter vergibt.
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