Entweder Du wirst Künstler oder Kritiker.
- Franziska Rabe
- 8. Juli 2015
- 3 Min. Lesezeit

Die Erde ist unser Spielplatz und jeder Mensch ist Schöpfer seiner eigenen Realität. Mit den sich wiederholenden leisen und lauten Gedanken, den Wünschen und Ängsten, kreiiert ein jeder von uns, seine eigene Zukunft.
Wir tragen alles in uns und doch entscheiden wir selbst, was davon wir in die Welt tragen und was wir mit ihr teilen.
Der Künstler
Der Künstler erkennt das endlose Spiel des Lebens, in den Leinwänden der leeren Tage. Er ist sich seiner kreativen und schöpferischen Kraft bewusst, mit der er Schönheit in alles bringen kann, das ihm begegnet. Er lässt sich von den Bewegungen des Lebens führen, von den Menschen berühren. Seine Emotionen und seinen Schmerz, lässt er Ausdruck heilsamen Wirkens werden. Er erkennt sich als Zuschauer und Ausdruck der Kräfte in einem. Es gibt nichts, dass der Künstler nicht zu seinem nächsten Kunstwerk werden lassen kann. Sein Herz ist unschuldig und rein, wie es seine Kunst ist. Der Künstler atmet das Leben über seine Kunst ein und aus, nur um sich an all der Schönheit seines Wirkens zu erfeuen. Er transzendiert sich fortlaufend, ist Raupe, Verpuppung und Schmetterling und dann wieder Raupe. Er stirbt die Tode des Lebens und erfeut sich jeder Neugeburt- wissend es ist das Rad der Zeit, das Rad seines menschlichen Schicksals und das größte Geschenk dieser Erde. Der Künstler nimmt immer alles das, was er hat und macht in ihm die Liebe sichtbar. Denn seine Augen sind nicht mehr blind, er sieht das Potenzial und die Liebe in Allem.
Der Kritiker
Den Kritiker kann es nur geben, wenn es auch den Künstler gibt. Der Kritiker lebt von der Kunst des Künstlers. Ohne die Kunst, wäre er ganz ohne Aufgabe. So nimmt der Kritiker die Kunst und lässt sich von ihr berühren. Er fühlt, hört, und sieht- versucht dem Fluss der Kunst zu folgen. Der Kritiker beschreibt und bewertet, was er wahrnimmt. Ist sein Herz offen und sein Geist weit, so wird er versuchen die Tiefe und die Liebe der Kunst zu erkennen und sie für die Welt zu beschreiben. Er wird selbst zum Künstler, wenn er die Vielschichtigkeit der Kunst in seiner Kritik organisiert, beschreibt, interpretiert und ausdrückt.
Ist doch das Herz des Kritikers verschlossen und der Geist eng, so wird der Kritiker nur mehr die eigene Begrenztheit, in der unendlichen Kunst erkennen können. Er wird die Kunst begrenzen mit seiner Kritik und die eigene Schönheit im Keim der Bewertungen ersticken. Er wird Opfer seines eigenen inneren Kritikers, der ihn in Fesseln hält.
Künstler und Kritiker in Jedem von uns.
Ein jeder Mensch trägt sowohl den Kritiker als auch den Künstler in sich.
Spricht der Eine vielleicht von Ying und Yang, ein Anderer von der linken und der rechten Gehirnhälfte. Lass es männlich oder weiblich sein, die Harmonie von beiden Seiten macht erst ganz.
Viele Menschen sind aus dem Gleichgewicht gefallen, als sie nur die eine oder die andere Seite lebten. Wir stecken im Entweder/Oder und halten an den Grenze zwischen beiden Seiten fest.
Ein Großteil der Menschen hat sich dem Kritiker zugeschrieben. Sie haben verlernt selbst in Liebe zu erschaffen und verwenden alle ihre Energie auf das Kritisieren. Sie kritisieren Alles, haben zu allem etwas zu sagen, nur merken sie nicht, wie sie Sklave ihres eigenen inneren Kritikers sind. Sie haben Angst zu handeln, Angst zu erschaffen, Angst vor der Tiefe und Schönheit der Kunst. Angst vor ihrem eigenen inneren Kritiker- so werden sie lieber zum Kritiker für Andere. Doch lebt der Kritiker nicht auch seinen Künstler, so wird er auch alle anderen Künstler mit seinen Kritiken nur zerstören wollen. Ebenso wie sein innerer Kritiker seinen eigenen inneren Künstler zerstört.
Sei Künstler und Kritiker, und es wird Liebe sein. Wenn der Kritiker dem Künstler wieder dankbar ist und der Künstler die Schönheit der Kritikkunst erfährt, dann werden wir ganz sein und gemeinsam eine neue Gesellschaft erschaffen. Sie wird auf Liebe basieren und nicht länger auf Einseitigkeiten.
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