Die Top 10 Irrtümer des geistigen Heilens, die jeder Heiler kennen sollte.
- Franziska Rabe
- 18. Apr. 2015
- 6 Min. Lesezeit

Das geistige Heilen ist das große Erbe der alten Kulturen und die Zukunft einer ganzheitlichen Gesundheit.
Immer mehr Menschen finden die Hilfe bei energetischen Heilern und lernen eine völlig neue Sicht auf die Gesundheit und den Einklang von Körper, Geist und Seele kennen.
Viele Überzeugungstäter sind irgendwann an dem Punkt, dass sie das energetische Heilen lernen wollen. Sie bieten nach ihren Grundausbildungen, ihre Fähigkeiten als Deinstleistung oder als Hilfe im Freundes- und Bekanntenkreis an. So simpel wie das Lenken von Energien auch scheint, die richtige Interpretation und Deutung der geistigen Informationen ist nicht zu unterschätzen. Bei vielen Heilern entsteht in den ersten Jahren eine große Verwirrung bezüglich scheinbar paradoxen Informationen und Eingebungen in der Behandlung von Kunden.
Heiler sein bringt viel Verantwortung mit sich und darin gut zu sein, bedarf einem Studium wie einer neuen Sprache und der Einwanderung in eine völlig fremde Welt. Wenn es auf den Laien auch so wirken mag, als würde der Heiler immer alles komplett klar und logisch empfangen, so täuscht sich dieser gewaltig. Der Heiler hat sensible Zugänge in andere Sphären des Lebens. Jeder Heiler hat ganz individuelle Zugänge und muss im Laufe seines Lebens erst lernen, seine Wahrnehmungen richtig zu deuten und den richtigen Weg der Unterstützung, für seine Kunden zu finden. Die folgenden Top 10 Irrtümer können dabei helfen mehr Klarheit in der Arbeit des geistigen Heilens zu erlangen.
1. Um jeden Preis helfen wollen.
Welcher Heiler ist nicht von diesem großen Herz infiziert, das die ganze Welt heilen und retten möchte? Wahrscheinlich ist diese Veranlagung eine Voraussetzung dafür, dass ein Mensch sich berufen fühlt zu heilen. Es ist gut, diese innere Motivation zu spüren und gleichzeitig, darf sie den Heiler nicht besitzen. Heiler sein bedeutet nicht zu heilen, sondern für die höhere Ordnung der Dinge urteilsfrei zu wirken. Das bedeutet Vertrauen in das Leben und die Wahrnehmungen zu haben. Ist der Heiler selbst Co- Abhängig von seinen Kunden und muss seinen hilflosen Helfer ausagieren, so agiert er aus niederen Trieben und missbraucht den Kunden für die eigene Bedürftigkeit. Damit ist am Ende niemandem geholfen und Heilung sowieso unmöglich geworden.
2. Verantwortung abnehmen.
Viele Therapeuten und dazu gehören auch Heiler, nehmen ihren Auftrag sehr ernst. Sie nehmen die Bedürfnisse des Kunden wahr und möchten diesen unterstützen, sich bald besser zu fühlen. Dabei neigen viele Heiler am Anfang ihrer Karriere dazu, die Verantwortung für den Kunden zu übernehmen. Sie sehen die Verzweiflung und Hilflosigkeit ihrer Kunden und wollen den Weg ihrer Kunden am liebsten für diese gehen, um sicher zu gehen, dass sie auch ankommen. Zugegeben es ist manchmal sehr schwer auszuhalten, wenn ein verzweifelter Mensch vor einem sitzt und so blockiert ist, dass er sich kaum in der Lage fühlt die nächsten Schritte zu gehen. Ein guter Heiler wird das große Bild dessen erkennen und es aushalten oder aussprechen. Kein Heiler kann einem Menschen helfen, der keine Verantwortung für sich und sein Handeln übernimmt. Da hilft auch kein Vorkauen mehr, sondern im Notfall nur der Mut den Kunden abzulehnen. Wenn dieser bereit ist sich selbst zu helfen, kann er ja wieder kommen.
3. Die übersinnlichen Wahrnehmungen in logische Geschichten verwandeln.
Welcher Heiler kennt das nicht? Bei der energetischen Behandlung eines Kunden empfängt er zig Bildfetzen, Gefühle und andere Formen der Wahrnehmungen. Nicht immer löst sich das Rätsel im Verlauf der Behandlung auf. So bleibt der Heiler recht ratlos zurück und versucht die vielen Fetzen in eine logische Geschichte zu verpacken, dass sie am Ende Sinn ergibt. Immerhin erwartet der Kunde ja ein Ergebnis. Doch liebe Heiler, es ist nicht Eure Aufgabe die Welt zu erklären und alle Wahrnehmungen auf der Verstandesebene zu erklären. Ein guter Heiler versteht sich als Kanal und kann auch Unklarheiten stehen lassen. Manchmal ergeben die einzelnen Bilder nur für den Kunden Sinn, manchmal geht es gar nicht darum, dass der Kunde oder der Heiler alles versteht. Die Energien wirken trotzdem.
Fühlt Euch nicht gedrungen etwas zu erschaffen, das nicht da war. Damit vergrault ihr Euch am Ende wirklich die Kunden und habt dabei auch die höhere Ordnung verleugnet.
4. Beeindrucken wollen.
Die Heiler haben einen schweren Stand in unserer verkopften Gesellschaft. Sie werden von der Masse der Menschen nicht Ernst genommen und immer wieder in die Erklärungsnot gebracht. Man erwartet von den Heilern knallharte Beweise und missbraucht sie als Erklärbär der gesamten Schöpfungsordnung. So fühlt sich der ein oder andere Heiler dazu gedrungen, große Erfolge vorzuweisen und die Welt mit seinen Fähigkeiten zu beeindrucken. Doch auch der begabteste Heiler ist nur so gut, wie die Größe der Bereitschaft der Menschen, die zu ihm kommen. Beeindruckt kann also eh nur der werden, der offen für seine Arbeit ist. Alle Anderen werden auch an den größten Erfolgen zweifeln. Also lieber Heiler, spar Dir die Mühe und konzentriere Dich auf Dich selbst. Keiner muss Dir glauben, so lange Du Deinen Kunden ein Licht auf ihrem Weg bist.
5. Heilen mit Scheuklappen.
Oft bekommt der Heiler die unterschiedlichsten Kunden mit ganz individuellen Problemen oder Fragen. Der Klassiker ist der Kunde, welcher ein bestimmtes Symptom oder Problem hat und nun vom Heiler die konkrete Lösung wünscht. Die Energiepille will er oder die einfache Erklärung. Im seltensten Fall jedoch findet sich eine einzige kleine Ursache für das Problem, die mit der servierten Lösung, sofort geklärt wäre. Steigt der Heiler in die Arbeit ein, wird er schnell mit einem komplexen Netzwerk an Ursachen und Verstrickungen auf emotionaler, geistiger und körperlicher Ebene konfrontiert. Nun sind aber manche Kunden nicht offen für die eigentliche, tiefsitzende Ursache. Ihnen geht es ja nur um diese Kleinigkeit. Hier sollte der Heiler sich hüten den Scheuklappenblick der Kunden zu übernehmen und sich nur auf das einzelne Symptom zu konzentrieren. Heilung ist immer das ganze Bild. Wenn der Kunde das nicht versteht, dann kann man ihm nicht helfen.
6. Abhängigkeiten schaffen und zulassen.
Ein guter Heiler scharrt schnell viele hilfsbedürftige Menschen um sich, die sich Hilfe erhoffen. Es sind jene Menschen, die in ihrer Not all zu schnell bereit sind, jegliches Lebensproblem mit dem Heiler zu bearbeiten. Ein guter Heiler wird immer bestrebt sein, die Menschen möglichst schnell in die Unabhängigkeit zu bringen. Es ist langfristig weder gut fürs Geschaft, noch befriedigend, wenn die Kunden in Anbhängigkeit gehalten werden. Selbst wenn es genug Kunden gibt, die sich selbst zu gern in diese Abhängigkeit zum Heiler bringen, wird ein guter Heiler diese Abhängigkeiten unterbinden. Immerhin soll der Heiler die Menschen aufwecken und ihnen in ihre eigene Kraft helfen. Für Abhängikeiten und unmündige Patienten gibt es immerhin schon die Pharmafirmen und Ärzte. :)
7. Kraft verlieren beim geistigen Heilen.
Viele Heiler beklagen in den Anfängen ihrer Heilarbeit einen Energieverlust nach der Heilbehandlung oder übernehmen schlechte Energien des Kunden. Manche haben die Schmerzen beim Kunden gestillt und dafür nach der Behandlung selbst Schmerzen. Das alles sind ganz typische Erfahrungen, die man im Laufe seiner Karriere macht. Immer wieder spukt der Satz: "Dann hast Du Dich nicht genug geschützt." durch die Gegend. Den wahren Sinn dieses Satzes haben aber die wenigsten Heileranfänger wirklich begriffen. Es geht eben nicht nur darum sich mit den Worten einzupudern, sondern dessen Tiefe zu leben. Geschützt ist der Heiler nur dann, wenn er wahrlich in seiner Mitte ist. Wenn er mit der Stille in seinem Seelenraum verbunden ist und urteils- und erwartungsfrei in die Behandlung geht. Dann ist der Heiler in seiner Kraft und unverwundbar.
Das ist garnicht so leicht, aber der einzige Schutz. Jeder Heiler der mal eben behandelt, obwohl er selbst nicht in seiner Kraft ist, riskiert Energieverlust und die Übernahme belastender Energien.Auch wenn er tausendmal den Satz: "Ich bin geschützt." spricht.
8. Kunden manipulieren.
Viele Heiler haben selbst einen langen Weg hinter sich und bringen viel Erfahrungen mit. Sie haben nicht selten Jahre lang alle unterschiedlichen Ernährungsformen, Meditationen, Heiltechniken usw. für sich ausprobiert, bis sie schließlich ihren Weg gefunden haben. Und dann sind sie absolut überzeugt. Viele Kunden sind sehr dankbar für gute Tipps vom Heiler. Doch gleichzeitig sollte sich der Heiler hüten, seine persönlichen Bewertungen dazu zu benutzen, den Kunden zu manipulieren. Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Weg. Nur weil etwas für den Heiler selbst gut funktioniert, funktioniert es nicht für jeden. Der Heiler darf seine Erfahrungen teilen, sollte den Kunden aber darin bestärken, den eigenen Weg zu finden. Selbst wenn dieser den Überzeugungen des Heilers komplett widerspricht.
9. Der Heiler ist auch nur ein Mensch.
Heiler zu sein, bedeutet in den Augen vieler Menschen, vollkommen zu sein. Man erwartet eine erleuchtete Person, die selbst völlig frei von eigenen Problemen ist. Doch Heiler sind auch nur Menschen. Der Mensch muss nicht zwangsläufig erleuchtet sein, um ein guter Heiler zu sein. Und Erleuchtete haben auch weiterhin Probleme, nur eine andere Art des Umgangs.
Die Fähigkeiten des Heilens und die übernatürliche Begabung, andere Dimensionen zu sehen, sind Fähigkeiten, wie ein anderer gut malen oder kochen kann. Sie sind kein Zeichen von Vollkommenheit, nur ein natürlicher Teil der eigenen Begabung. Ein guter Heiler zeigt sich in seiner Unvollkommenheit auch verletzlich und gibt nichts vor, das ihm nicht entspricht.
Mut den Heilern, die ihre Menschlichkeit in den Vordergrund stellen und nicht die übernatürlichen Fähigkeiten. Heiler sein ist nicht besser, als Bäcker zu sein. Hauptsache die Zutat ist Liebe. Egal was man arbeitet.
10. Heilen ist nicht das ganze Leben.
Viele Heiler sind so fasziniert von den fremden Welten und Dimensionen, dass sie ihr gesamtes Leben auf den Himmel ausrichten. Ich gebe zu, es ist spannend all diese Reisen in andere Dimensionen zu machen und das menschliche Ego mit außergewöhnlichen Erlebnissen und Lichtwesenheiten zu füttern. Aber eins muss gesagt werden, wir sind auf der Erde um zu leben. Es ist ein Geschenk, wenn wir den Himmel in unserem Herzen tragen und mit ihm wirken, aber wirklich fruchtbar wird es erst, wenn wir auf der Erde ankommen. Also nimm die Engel ins Gepäck und dann sei wild und unmoralisch. Habe Spaß und inspiriere die Menschen mit Deiner unbändigen Freude am irdischen Leben.
Franziska Rabe
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