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Die Kunst sich zu nehmen, selbst wenn es unverschämt scheint.

  • Autorenbild: Franziska Rabe
    Franziska Rabe
  • 27. Jan. 2015
  • 4 Min. Lesezeit

Serenity

Geben ist seliger denn Nehmen.

Warum es trotzdem nicht ohne eine große Portion Nehmen geht.

Besonders in der spirituellen Szene haben Halbwahrheiten zu einer großen Verunsicherung bezüglich des Themas Nehmen geführt. Im Kontext der viel erwähnten Selbstliebe, heißt es zwar:

"Wer sich selbst nicht lieben kann, der kann auch andere nicht lieben." Trotzdem orientieren sich viele Sinnsuchende an der Aufopferungsbereitschaft und Gebefähigkeit der vergangenen Weisen und unserem gesellschaftlichen Leistungswahn.

Geben ist selig, aber Nehmen eben auch. Es sind zwei Pole, die sich gegenseitig bedingen und erst im Ausgleich die Balance schaffen.

Ich beobachte immer häufiger Sinn- und Berufungssuchende, welche sich ungemein unter Druck setzen, endlich ihren Beitrag in der Welt zu leisten. Die Frage nach der eigenen Berufung trägt sich wie ein zu schwerer Rucksack, wenn das Glück und der Lebenssinn von der Beantwortung abhängig gemacht werden.

Das Ungleichgewicht von Geben und Nehmen

Die Menschen sind besonders im Westen mit Leistungs- und Effektivitätsdenken aufgewachsen. Zahlreiche Coaches und Trainer helfen den Menschen dabei, den eigenen Schweinehund zu überwinden, effektive Ziele zu setzen und den Jahresplan aufzupimpen. Diese haben natürlich ihre Berechtigung. Die zahlreichen Angebote zeigen letzlich den großen Bedarf der Menschen an, noch effektiver und erfolgreicher ihre Zeit und Energie zu nutzen. Es spricht auch nichts dagegen, mit Hilfe von Prioritäten und bewährten Tipps von Experten, den eigenen Mehrwert an Zeit, Geld oder Glück zu schaffen. Und natürlich sind Fragen nach dem Sinn und der eigenen Berufung in dieser Welt, sehr wertvoll. Aber vergessen nicht immer mehr Menschen sich zwischen diesen Optimierungen mal ganz genüsslich zu nehmen, was die Seele einfordert?

Unsere Tage sind meistens schnellebig, reizüberflutet und fremdbestimmt. Gleichzeitig werden die Menschen im Zuge der sich ständig erhöhenden Energie immer sensibler. Seit Monaten ereignen sich massive geomagnetische Stürme und Sonneneruptionen, die erhöht Röntgen- und UV-Strahlen zur Erde befördern. Diese vielen Einflüsse fordern den einzelnen Menschen sehr viel ab. Der Mensch macht energetisch zur Zeit eine Art Verpuppung durch. Eine Zeit in der das Alte und Schwere losgelassen wird und und die Neugeburt in eine höhere Energie und Leichtigkeit geschieht. Ähnlich wie die Raupe sich verpuppt, bevor sie zum Schmetterling erwacht.

Kannst Du das Nehmen zulassen?

Trotz der vielen Veränderungen und anspruchsvollen energetischen Zeit, fordern viele Menschen gleichsam von sich, wie von einer Leistungsmaschine. Man orientiert sich an den anderen Getriebenen, die ihren Aktionismus zum Status erklärt haben. Selbstwertthematiken verhindern den reuelosen Genuss und die Abgrenzung vom Leisten.

"Aber was kannst Du wirklich erschaffen, leben und optimieren, wenn Du ein Getriebener bist? Wie weit bist Du vom Finden Deiner Berufung und dem Sinn entfernt, wenn Du nicht im Fluss mit Deiner eigenen Mitte bist?"

Du erahnst es schon: "Meilenweit entfernt!"

Den größten Gefallen, den Du der Welt und Dir selbst tun kannst ist, höre auf Dich über die Leistung zu identifizieren. Wenn Du im Hamsterrad gefangen scheinst und das Gefühl hast, Deine Lebenszeit im erstarrten System zu verschleudern, dann trete einen Schritt zurück. Erwarte nicht von Dir noch obenauf die Wahrheit Deiner Seele zu erkennen und der Welt mit Leistung zu dienen. Die Wahrheit Deiner Seele und Deiner Berufung liegt in Dir, aber sie wird sich Dir erst dann offenbaren, wenn Du im Fluss mit Dir selbst bist. Wenn Du liebevoll mit Dir bist und Deinen Impulsen mit oberster Priorität folgst.

Schweinehund oder Pause?

Viele Menschen haben den Sinn für eine richtige Auszeit verloren. Da dient das Feierabendbier, eine Runde mit den Freunden, der Sonntagabend Film, als die verdiente Pause. Darüber hinaus finden alle Erschöpfungszeiten und Ruhepausen wenn überhaupt unter Widerstand oder mit schlechtem Gewissen satt. Es gibt ja noch so viel zu tun. Man vergleicht sich mit anderen Menschen, die noch mehr leisten und fühlt sich im Zugzwang. Mit gutem Gewissen lässt sich noch der Jahresurlaub oder die freien Tage nach Abschluss eines großen Projektes genießen. Aber wer erlaubt sich heute noch, nach Tagen der Ruhe, einen weiteren Ruhetag einzulegen? Das ist doch unverschämt und faul, oder? Außerdem lässt sich das schlechte Gewissen im Ruhezustand schwer aushalten. Man wird kribbelig und unruhig.

Ich will hier auch kein Plädoyer für den Schweinehund schreiben. Aber sind ein Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug in diesen Zeiten denn wirklich gleich mit dem Schweinehund und der Faulheit gleichzusetzen? Oder sind wir nicht viel mehr blind dafür geworden, was unsere menschliche Natur zur Balance braucht? Das es immer zwei Pole des Ganzen gibt. Das ich so viel Nehmen können muss, wie ich Geben kann.

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Unsere Seele führt uns immer mit oberster Priorität in die Lösung unserer größten Unfreiheit. Wenn Du also müde, lustlos und erschöpft bist, dann vertrauen der Führung Deiner Seele. Entscheide Dich für Dich und nicht für den Wahnsinn, der uns als Normalität verkauft wird. Sei großzügig mit dem Nehmen. Nehme Dir, was Du jetzt brauchst und gehe damit einen Schritt in Deine Authentizität zurück. Denn wenn Du in Deiner Mitte zu Hause bist, dann erst kommt die Erkenntnis und das Wachstum. Und dann entsteht in Dir ganz natürlich das Bedürfnis etwas Geben zu wollen.

Bedenke, Sinn und Berufung erfährst Du in Dir und lebst sie von innen nach außen.

Immer wenn Du glaubst, dass Du erst glücklich und erfüllt sein kannst, wenn Du Deine Berufung und den Sinn gefunden hast- immer dann versuchst Du von außen nach innen zu leben.

Orientiere Dich an der Spirale des Lebens. Alles natürliche entsteht immer von innen nach außen. Das ist Wachstum, Gesundheit und Glück.

Versuchs doch heute mal aus und gestatte Dir Du selbst zu sein. Auch wenn dein Umfeld das unverschämt und faul findet. ;)

 
 
 

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